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Brandenburg = Neutrebbin, LK Märkisch-Oderland

Begonnen von Thomas123, Sa, 07. Juni 2008, 12:09

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Thomas123

15320 Neutrebbin


Neutrebbiner gedenken der Gefallenen ihres Dorfes

Von Silke Müller

Neutrebbin (MOZ) Wenn die Neutrebbin in diesem Jahr vom 27. bis 29. Juni ihre traditionellen Dorffestspiele feiern, dann wird neben dem 85. Jubiläum des Sportvereins besonders das Kriegerdenkmal im Mittelpunkt stehen. Vor 100 Jahren, genau am 21. Juli 1908, ist es im Dorf aufgestellt worden.

Dass dieses Denkmal heute wieder weitgehend so aussieht, wie zur Zeit seiner Enthüllung ist der Interessengemeinschaft "Alter Fritz" zu verdanken, die sich auch dieses Denkmals annahm.

Zu tun gab es eine Menge. Zwar steht es nach wie vor an der Wriezener Kreuzung. Doch mit den Jahren und der unterschiedlichen Betrachtungsweise und politischen Bewertung solcher Denkmale war es zusehends "gerupft" worden. Ursprünglich zierte den abgetreppten Obelisken auf einer Seite eine Plakette mit dem Porträt Kaiser Wilhelm II. und auf der Spitze ein Adler.

Der Adler wurde 1945 zunächst als Zielscheibe benutzt, später verschwand er gänzlich. Obwohl die Gemeinde sich mühte, den Denkmalstandort in Ordnung zu halten, litt das eigentliche Denkmal unter Wind und Wetter. Die Kämpfe des Zweiten Weltkrieges, das Hochwasser 1947 und das gewisse Desinteresse an diesem Obelisken während der DDR-Zeit taten ihr Übriges.

Ganz egal war den Neutrebbinern ihr Denkmal dennoch nicht. Grund genug dafür gab es in fast jeder der Neutrebbiner Familien. Im Befreiungskrieg von 1813 bis 1815 starben zehn Neutrebbiner, im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 waren es sechs. Weit mehr Neutrebbiner starben im Ersten Weltkrieg. 76 Väter und Söhne kehrten aus diesen Kämpfen nicht zurück. Im Zweiten Weltkrieg zählten die Neutrebbiner 218 Männer ihres Dorfes, die ihr Leben ließen.

Den Neutrebbinern war es wichtig, an diese Männer aus ihrem Dorf zu erinnern. Nicht alle sind heute noch namentlich bekannt. Die Namen von 108 Gefallenen aus allen Kriegen fanden inzwischen auf diesem Denkmal eine Erinnerung. Dass diese einen würdigen Platz haben, dafür hat die Interessengemeinschaft "Alter Fritz" gesorgt. Am 14. März 1998 erhielt das Denkmal seinen Adler zurück - frisch in einer Kunstgießerei in Lauchhammer gegossen, wenig später wurden die vorhandenen Namenstafeln durch jenen ergänzt, auf denen Namen von Gefallen des Zweiten Weltkrieges zu lesen sind.

Zum 100. Jahrestag der Erstaufstellung wird es am Sonntag, 11 Uhr, ein feierliches Gedenken am Denkmal geben. Die Interessengemeinschaft hat dazu noch lebende Angehörige von Gefallenen eingeladen.

Thomas123

Dies ist wieder ein Artikel aus der Märkischen Oderzeitung (MOZ).

Ich finde es prima, dass hier auch den Gefallenen deutschen Soldaten aus dem 2. WK ein würdiges Gedenken gezollt wird. Es ist ja nicht selbstverständlich in Deutschland. Viele schämen sich der Vergangenheit und wollen es nicht wahr haben, dass der eigene Vater, Opa usw. als Soldaten gekämpft haben.

Hier ein Bild vom Denkmal in Neutrebbin:

http://www.moz.de/index.php/Moz/ArticleImage/id/233197

kka67

der Link ruft anscheinend kein mehr Denkmal auf, man landet aber bei der Zeitung,

ein Bild vom Denkmal ist aber bei Wikimedia Commons zu finden:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kriegerdenkmal_Neutrebbin.jpg?uselang=de

Gruß kka67

kka67


kka67