Autor Thema: Brückenkopf Dnjepr 1941  (Gelesen 16214 mal)

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Brückenkopf Dnjepr 1941
« am: Sa, 31. Januar 2009, 20:33 »
Brückenkopf Dnjepr 1941

Kriegstagebuch des OKW
27. August 1941
H.Gr.Süd:
Bei m. Armee stärkere fdl. Artl.Tätigkeit vom Südufer des Dnjepr in den Abschnitt des LIV. und XXX. AK. Vor Abschnitt XXX. AK. Verstärkung der Feindbesetzung am Südufer.

Pz.Gr.1 hat am 27. 8. trotz ununterbrochener Luftangriffe und Artl.Feuers den Brückenkopf Dnjepropetrowsk weiter verstärkt und ausgebaut.

Trotz eigenen Jagdschutzes schwere ununterbrochene Tiefangriffe auf Brücke und Brückenkopf Dnjepropetrowsk, die sich gegen Abend verstärkten.

Vor 17. Armee stärkere Schanztätigkeit des Gegners auf nördl. Dnjeprufer ostw. Krementschug. Erneuter fdl. Angriff mit starker Artl.Unterstützung gegen Brückenkopf auf Insel nordostw. Tsdverkassy wurde abgewiesen.

Bei 6. Armee im Brückenkopf des LI. AK. zwischen Dnjepr und Desna im Laufe des Tages schwere Kämpfe, besonders bei St. Loschakowa-Guta gegen Feind mit überlegener Artillerie. Störung des Fährbetriebes durch Artl.Feuer und starke Luftangriffe.

Es haben erreicht:
4. rum. Armee: Meldung steht noch aus.

m. Armee: LIV. AK. unverändert. XXX. AK. beiderseits Berisilawl. XXXXIX. AK. im Marsch, Anfang 45 km südostw. Nowyj Bug.

Pz.Gr. 1: XXXXVIII. AK., XIV. AK. und III. AK. unverändert. 198. I.D. mit Teilen  in Dnjepropetrowsk eingetroffen, Teile in Marsch dorthin. Ung. schn. AK. und Ital.  Exp.Korps unverändert.   

17. Armee: LII. und XI. AK. im Aufschließen gegen den Dnjepr beiderseits Krementschug. Gr. v. Schwedler unverändert.

6. Armee: XXIX. AK., Höh.Kdo. XXXIV und XVII. AK. unverändert. LI. AK, mit m. 111.I.D. im Brückenkopf zwischen Dnjepr und Desna, mit 113. und 98. I.D. am Dnjepr zwischen Sucholutschje und Domantowo.

Bild 1:Überqueren in Booten und Fähren den breiten Dnjepr

Bild 2:Gesprengte Dnjepr-Brücke bei Krementschug
« Letzte Änderung: Do, 17. Juni 2010, 11:08 von Ulla »

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Re: Brückenkopf Dnjepr 1941
« Antwort #1 am: Sa, 31. Januar 2009, 21:03 »
Das Heeresgruppenkommando Süd erläßt am 28. 8., 20.00 Uhr, mit dem Befehl Ia Nr. 1850/41 gKdos die Weisung Nr. 7 „für die Fortführung der Operation Barbarossa". Der Punkt 1 dieser Weisung behandelt die allgemeine Feindlage. Hierbei ist festgestellt, daß die Sowjets vermutlich den Dnjepr-Abschnitt räumen und daß deshalb ein sofortiger Nachstoß der Heeresgruppe erforderlich ist. Die Weisung lautet auszugsweise ferner:

„2. In dieser Lage gilt es, das Letzte aus der Truppe herauszuholen und ohne Rücksicht auf Nachschub und sonstige Schwierigkeiten anzugreifen und den Feind zu schlagen, wo er gestellt wird.

3. Ich befehle daher, daß an den Fronten der Pz.Gr. 1, der 17. und 6. Armee unverzüglich zum Angriff übergegangen wird und bestimme hierfür im einzelnen:

a) Die Angriffe haben unabhängig voneinander und ohne Rücksicht auf den Nachbarn zu erfolgen. Wo die Truppe über den Strom gekommen ist, hat sie zunächst taktische Brückenköpfe zu gewinnen.

b) Wo Erfolge erzielt werden, sind mit dem verfügbaren Transportraum und mit den jeweils vorhandenen Nachschubgütern Versorgungsschwerpunkte zu bilden.

c) Die Überschreitung des Dnjepr hat-wie uns das der Feind mehrfach gezeigt hat - an möglichst zahlreichen Stellen unter Inanspruchnahme aller Behelfsmittel zu erfolgen.

4. Aufgaben der Armeen und der Pz.Gr. 1:

 a)   17. Armee:
Übergangsschwerpunkt bei und abwärts Krementschug. Nach Gewinnung taktischer Brückenköpfe ist unverzüglich zur Bildung des von der Armee angestrebten operativen Brückenkopfes vorzustoßen ...

b) 6. Armee:

c) Pz.Gruppe 1:
... Die übrigen Verbände der Pz.Gr. sind jeweils zum frühestmöglichen Zeitpunkt abwärts Krementschug nachzuführen. Aufgabe der Pz.Gr. wird es je nach Entwicklung der Lage sein, in Richtung Charkow vorzustoßen, um sich dem nach Osten weichenden Feind vorzulegen und, gegebenenfalls, noch zum Zusammenwirken mit der Pz.Gr. 2, die am 27. 8. den Dessna-Abschnitt bei Konotop und südlich Nowgorod Sewerssk nach Süden überschritten hat, zu kommen."

Das LII. AK. (Kommand. General: General d. Inf. von Briesen) steht Anfang September 1941 in dem gewonnenen Brückenkopf bei Derijewka. Die Sowjets finden in den nächsten Tagen Zeit, erhebliche Verbände an die Front nordostwärts von Derijewka heranzubringen. Damit ist es sicher, daß die Russen keinesfalls gewillt sind, an dieser Stelle nachzugeben, sondern sich entschlossen haben, den Brückenkopf über kurz oder lang einzudrücken.

Armee und Korps erkennen diese gefährliche Situation und bemühen sich, so schnell wie möglich feste Brücken zu bauen, damit mehr und mehr eigene Verbände in den Brückenkopf gelegt werden. Noch besteht der Plan, von hier aus einmal die Pz.Gruppe 1 zum weiteren Angriff nach Osten in Richtung Poltawa anzusetzen. Es ist deshalb befohlen, eine 8-Tonnen-Kriegsbrücke zu bauen.

Der Kommandeur des Pi.-Rgt. 700 wird mit der Durchführung dieser Arbeiten beauftragt. Es werden ihm unterstellt:

Sturmbootkommando 902 mit 73 Booten,

Pionierbataillone 50, 97, 100, 157, 176, 651, 658,

Brückenkolonnen 4, 8, 9, 13, 16, 97, 99, 100, 111, 125, 176, 209, 298, 2./410, 537, 539, 602, 610, 612, 630, 639, 660, 667, 672, 995, 2./60,

Baubataillone 51, 403, OT-Einheit 59,

Straßenbaubataillon 551.

Der Brückenbau beginnt am 2. 9. Starke Einheiten der Luftwaffe greifen an diesem Tage die rückwärtigen Verbindungen der Sowjets an, um diese am Heranschaffen von Verstärkungen zu hindern. Die Eisenbahnlinien Krementschug - Poltawa und Krementschug - Lubny werden durch mehrere Bombenwürfe an vielen Stellen aufgerissen und zerstört.

Die Pioniere stellen in kurzer Zeit alle notwendigen Fähren bereit, damit Material über den Fluß transportiert werden kann. Die Brücke über den Nordarm bei Derijewka ist bereits am Abend des 2. 9. fertig eingefahren. Nun stellt sich heraus, daß nicht genügend Material für die Bohlenbahn vorhanden ist. Die Bohlenbahn ist aber wichtig, um die Dünensandstrecke auf der „Schneckeninsel" zu überbrücken. Fahrzeuge könnten sonst unmöglich hinübergeschafft werden. Die Bohlen treffen allerdings erst am 4. 9. ein. Doch kann der Pionierführer am Abend dieses Tages die Fertigstellung und Freigabe der 1 253 m langen Brücke melden. Mit Beginn des eigentlichen Angriffes wird am 8.9. die Brücke in eine 16-Tonnen-Brücke umgebaut. Dieser Umbau ist von den Pionieren in 3 Stunden und 45 Minuten bewältigt !

« Letzte Änderung: So, 01. Februar 2009, 07:29 von md11 »

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Re: Brückenkopf Dnjepr 1941
« Antwort #2 am: Sa, 31. Januar 2009, 21:10 »
Das LII. AK. befindet sich in diesen Tagen auf 32 km Frontbreite im schwersten Abwehrkampf. Die 76. ID. (Generallt. de Angelis) liegt am rechten Flügel unweit der Worsskljamündung bis Purubaj. Die Division wehrt bis zum 10. 9. die Angriffe der 14., 28., 34. Kav.Div. und der 47. Pz.Brig. ab. Die Sowjets können vorübergehend zwischen Purubaj und Osiony einbrechen, werden aber in heftigen Gegenstößen überall zurückgeworfen. Die 97. Iei.Div. (Generalmajor Fretter-Pico) steht in der Frontmitte. Ihr gegenüber sind 3. Kav.Div., 37. und 110. Pz.Brig. aufmarschiert. Die feindlichen Angriffe richten sich immer wieder auf den rechten Abschnitt der Division, den das Jäg.Rgt. 204 erbittert verteidigt und hält. Die Division schießt bis zum 13. 9. insgesamt 138 Russenpanzer ab. Der linke Flügel des Korps wird von der 100. lei.Div. (Generalmajor Sanne) gehalten. Diese Division muß der 199., 300. und 304. Sditz.Div. Paroli bieten. Als sich später das Auftreten der 132. sowj. Pz.Brig. an der Bahnlinie Krementschug - Poltawa bemerkbar macht, haben sich die Jäger gegen die anrollenden „T 34" und „Kw I" zu stellen. Das LII. AK. vernichtet in den ersten zehn Tagen 176 russische Kampfwagen. Die Armee versucht alles, um dem Korps die Lage zu erleichtern. 57. und 295. ID. werden schließlich über die Brücke bei Derijewka in den Brückenkopf nachgeschoben.

Mittlerweile ist aber der deutsche Angriff links vom LII. AK. zum Zuge gekommen. Das XI. AK. (General d. Inf. von Kortzfleisch) ist am 4. 9. beiderseits Worowskowo mit 101.lei.Div. (Generallt. Brauner von Haydringen), 125. ID. (Generallt. Schneckenburger) und 239. ID. (Generallt. Neuling) über den Dnjepr gegangen. Schon bald nach dem ersten Übersetzen bauen die Pioniere bei Worowskowo eine 8-Tonnen-K-Brücke.

Oberstlt. von Ahlfen, Kdr. des Pi.-Rgt. 617, stehen hierzu zur Verfügung die Pi.-Btle. 73. 74, 260, 257, 239, das Bau-Btl. 109 und die RAD-Gruppe 107. Pioniere und Arbeitsdienstmänner fahren noch am selben Tag das Brückengerät ein, bauen An- und Abmarschwege, entminen die sogenannte „Damminsel" und führen den Stromwachdienst durch.

« Letzte Änderung: Mo, 14. Juni 2010, 16:11 von Ulla »

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Re: Brückenkopf Dnjepr 1941
« Antwort #3 am: Sa, 31. Januar 2009, 21:44 »
Das XI. AK. hat in drei Tagen den Psiol von der Mündung bis zur Eisenbahn Krementschug - Poltawa erreicht. Die 101. lei. Div. stellt als Flügeldivision am Bahnhof Galeschtschina die Verbindung zum rechts benachbarten LII. AK. her. Das Korps befiehlt bereits für den 7. 9. den Übergang über den Psiol aus der Bewegung heraus. Die 125. ID. nimmt im Sturm die Eisenbahnbrücke über den Fluß, bevor diese von den Sowjets gesprengt wird. Die Division geht unaufhaltsam weiter nach Nordwesten vor und läßt Krementschug links liegen.

Die 239. ID. überquert am 7. 9. den Psiol über die von den Pi.Btlen. 125 und 239 erbaute 8-Tonnen-K-Brücke. Die Division ist zum Frontalangriff von Osten her auf Krementschug angesetzt. Das Korps bildet eine schwere Angriffsgruppe unter Führung von Oberstlt. von Ahlfen. Diese Kampfgruppe besteht aus je 1 Btl. der 125. und 239. ID., 1 IG-Kp. der 125. ID., 1 Sturmgeschützbattr., Pi.-Btl. 260, Bau-Btl. 109 und 3 Brückenkolonnen.

Die Sowjets sind von dem deutschen Angriff über den Psiol überrascht. Sie erliegen ihrer eigenen Fehlkalkulation. Sie haben die Masse ihrer Divisionen gegen das LII. AK. eingesetzt und die Front bei Krementschug entblößt. Lediglich die 297. Schtz.Div. steht in der Stadt und am Flußufer. Das AOK 38, das weitab in Lubny sein Hauptquartier hat, befiehlt zwar sofort die 300. Schtz.Div. aus dem Abschnitt Galesdhtsdiina über den Psiol nach Westen. Doch auch dafür ist es zu spät!

Die 257. ID. unter Generallt. Sachs stellt sich in der hellen Sommernacht zum 8.9. bei Taburischtsche, westlich von Krementschug, am Südufer des 4 000 m breiten Dnjepr zum Angriff bereit. Armee und Korps führen starke Artilleriekräfte, einschließlich Werferbatterien, in den Divisionsabschnitt. Die Pi.Btle. 257 und 295 sowie die 1./Pi.Btl. 73 und 1 Brückenkolonne beginnen im Morgendunst 68 Sturmboote und 150 Floßsäcke ins Wasser zu schieben.

Pünktlich 6.00 Uhr rauscht es beiderseits Taburischtsche. Feldhaubitzen und Werfer schleudern ihre Feuerstrahlen auf das feindliche Ufer. Während die todbringenden Granaten ihre Bahnen durch den Morgenhimmel ziehen, rattern die Motore der Sturmboote los. Die Männer des IR. 457 und des IR. 477 springen in die Boote und Floßsäcke. Der Gegner ist durch den gewaltigen Feuerschlag überrascht, und bevor er sich zur Abwehr aufrafft, sind Infanteristen und Pioniere an Land gegangen.

Der Widerstand ist örtlich verschieden. Die deutschen Soldaten kommen stellenweise schnell voran, an anderen Abschnitten verteidigen sich die Russen unter Führung fanatischer Kommissare bis zur letzten Patrone. So muß das II./IR. 457 unter Hptm. von Caprivi am rechten Flügel stundenlang um das Dorf Kriwuschi kämpfen, bis es endlich in deutschem Besitz ist. Die 257. ID. bildet bis zum Abend des 8.9. einen 5 km tiefen und 12 km breiten Brückenkopf! 1 000 russische Soldaten sind bei geringen eigenen Verlusten gefangen.

Die Nacht bringt ein tolles Gewitter. Die Sumpflandschaft am Nordufer des Dnjepr verwandelt sich in wenigen Minuten in einen Schlammpfuhl. Eigene Bewegungen sind kaum möglich. Ein Nachführen der schweren Waffen ist deshalb nicht ratsam und kann auch gar nicht bewerkstelligt werden, da nur noch ein kleiner Teil der Sturmboote einsatzfähig ist. Die Kämpfe im Brückenkopf beginnen im Morgengrauen. Der Gegner ist wider Erwarten stärker als am Tage vorher. Die vorgeprellte 5./IR. 457 (Hptm. Rosenbrock) bleibt deshalb bei Mudrowka liegen. Die Russen greifen mit zwanzigfacher Übermacht die Kompanie an, die in diesem Sumpf überhaupt nicht weiterkommt. Dagegen gelingt es am Nachmittag, bei Petschanoje die Verbindung mit der 239. ID. herzustellen, die im Norden an Krementschug vorbeigestoßen ist.

Die Sowjets müssen jetzt einsehen, daß sich nördlich Krementschug eine gefährliche Situation herausbildet. Sie verlegen die 212. mech. Div. zwischen 297. und 300. Schtz.Div. Damit verstärkt der Gegner zwar vorübergehend seine Front und bringt auch das weitere Vordringen der 257. ID. zum Erliegen. Doch Krementschug fällt kampflos in deutsche Hände, nachdem sich die letzten Verbände der Russen zwischen den deutschen Divisionen eingeschlossen fühlen. Die Besatzung der Stadt gibt den Kampf auf.

Mit der Inbesitznahme Krementschugs gewinnt die 17. Armee eine Ausgangsbasis für die Fortsetzung der Offensive jenseits des Dnjepr. Der Pionierführer des XI. AK. erhält noch am 9. 9. den Befehl, mit den Vorarbeiten zum Bau einer 16-Tonnen-Kriegsbrücke bei Krementschug zu beginnen. Das AOK entschließt sich dazu, die bisherige Brücke des Korps bei Worowskowo abzubrechen. Das XI. AK. befiehlt am 10. 9. Oberstlt. von Ahlfen:

„Pi.-Rgt. 617 fährt die bisherige Kriegsbrücke 15.30 Uhr beginnend aus und verlegt sie unter Verstärkung auf 16 Tonnen nach Krernentschug."

Die Pi.-Btle.73, 74, die RAD-Gruppe 107 und 18 Brückenkolonnen fangen zur festgesetzten Stunde mit diesen Arbeiten an, die am 11. 9., mittags 12.00 Uhr, beendet sind. Die 200 m lange 16-Tonnen-Brücke bei Krementschug steht!
« Letzte Änderung: Mo, 14. Juni 2010, 16:11 von Ulla »

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Re: Brückenkopf Dnjepr 1941
« Antwort #4 am: Sa, 31. Januar 2009, 23:04 »
Die Pz.Gruppe 1 sollte nach dem Willen der Heeresgruppe anfangs nicht direkt in die sich anbahnende Kesselschlacht eingreifen. Das Kriegstagebuch der Heeresgruppe vom 4.9. verzeichnet noch:

„Nach Inbesitznahme eines operativen Brückenkopfes hat die 17. Armee so frühzeitig und so stark wie möglich in nördlicher Richtung gegen die allgemeine Linie Mirgorod - Lubny, hier Schwerpunkt, vorzugehen mit dem Ziele, die am mittleren Dnjepr und im Raum ostwärts Kiew stehenden
Feindkräfte im Zusammenwirken mit den über die Linie Letki - Njeschin nach Südosten strebenden Kräfte der 6. Armee und 2. Armee zu vernichten. Den Schutz der tiefen Ostflanke der 17. Armee wird die über Krasnograd - Poltawa vorgehende Pz.Gruppe 1 übernehmen."

Dieser Ansatz ist inzwischen vom OKH selbst geändert worden, das nun die Pz.Gruppe als Schwerpunktgruppe zur Schließung des Kessels verwendet wissen will. Das Kriegstagebuch der Heeresgruppe berichtet am 11. 9. über diesen Plan:

„ . . . die durch einige Infanteriedivisionen zu verstärkenden Kräfte der Pz.Gr. 1 aus dem Brückenkopf Krementschug gegen die Linie Romny - Ssulamündung, die schnellen Kräfte der Pz.Gruppe 2 gegen die Linie Bachmatsch- Romny anzusetzen mit der Aufgabe, die Feindkräfte vor 2. und 6. Armee über den Romen- und Ssula-Abschnitt hinweg im Rücken anzugreifen und zu vernichten.

Die Masse der 17. Armee zur Deckung der Ostflanke in Richtung Poltawa - Charkow vorzutreiben . . "

Dieser vom OKH gewünschte Ansatz der Panzerverbände ist vorausschauend vom Heeresgruppenkommando in seiner zwei Tage vorher an die AOKs durchgegebenen Weisung Nr. 8 ein¬geleitet. Hiernach hat die Pz.Gruppe bereits den Befehl erhalten, gegen den Ssula-Abschnitt nach Westen einzudrehen und diesen zwischen Romny und Lubny zu sperren. Die vordringlichste Aufgabe soll es sein, die mit Sicherheit zu erwartenden Ausbruchsversuche der Sowjets solange aufzuhalten und abzufangen, bis die Infanteriedivisionen der 17. Armee aufgeschlossen haben. Danach könnte ein eventueller weiterer Stoß der Panzerverbände in Richtung Pirjatin oder Jagotin durchgeführt werden.

Die Pz.Gruppe hat befehlsgemäß am 11. 9., 0.00 Uhr, die Verkehrsregelung an beiden Dnjeprbrücken übernommen. Gleichzeitig leitet die Pz.Gruppe die Durchführung der Versorgungsbewegungen der 17. Armee, die hierzu alle Verkehrsregelungs- und Versorgungstruppen der Pz.Gruppe 1 unterstellt. Es ist damit ein reibungsloser und schneller Übergang der fechtenden Kampfgruppen des XXXXVIII. AK.mot. und XIV. AK.mot. gewährleistet.

Die Pz.Gruppe 1 tritt am 12. 9. aus dem Brückenkopf bei Krementschug zum Angriff nach Norden an. Vorerst ist es das XXXXVIII. AK.mot., das in Bewegung gerät. Nachdem die nächtliche Bereitstellung beendet ist, eröffnet ein kurzer Feuerschlag der Artillerie den Beginn des Ausbruchs aus dem Brückenkopf. Das Korps greift mit 16. PD. links und 9. PD. rechts dahinter an. Auftrag für beide Divisionen ist, die Rollbahn nach Osten zwischen Lubny und Charkow zu sperren.

Die Infanterieregimenter des XI. AK. brechen in die ersten russischen Stellungen ein, überwinden den Widerstand des Gegners und stoßen das Loch auf, durch das General Kempf nun seine Panzerdivisionen vorschiebt. Die Truppen der sowj. 38. Armee unter Generalmajor Feklenko, die eine Frontbreite von nahezu 200 km verteidigen, sind von der Wucht des deutschen Angriffs überrascht und leisten keine einheitliche Abwehr.

Der Schlamm und die aufgeweichten Wege stellen größere Anforderungen an die motorisierten Truppen, als der Feind es vermag. Der Angriff rollt trotzdem zügig voran. Die vordere Kampfgruppe der 16. PD. (PR. 2, 1./SR. 79 und 1./AR. 16) fährt ungeachtet des hier und da aufflackernden Widerstandes nach Nordwesten. Karpicha wird erreicht. Die 1./PR. 2 unter Major Graf von Strachwitz stößt auf Semjonowka vor.

Der Gefechtsstand des russischen AOK 38 befindet sich unweit dieses Ortes im Bahnhofsgebäude von Wessjolyj Podol. Die deutschen Kampfwagen erscheinen wie aus dem Boden gewachsen. Die sowjetischen Wachtposten sind so verwirrt, daß sie die Panzer für die eigenen halten und diese direkt zum Armeehauptquartier einweisen ! Generalmajor Feklenko und seine Stabsoffiziere können sich nur durch die Flucht aus den offenen Fenstern ins Freie retten. Dann besetzen Strachwitz' Kampfwagen das feindliche Armeehauptquartier!

Die Panzer der 16. PD. haben bis zum Abend eine Strecke von 70 km geschafft. Sie befinden sich bereits 105 km nordwestlich von Krementschug. Der Widerstand der 38. Sowjetarmee scheint bereits an diesem Tag zusammenzubrechen. Die 9. PD. greift noch nicht an, sondern befindet sich gerade im Übergang über den Dnjepr.

Bild:Russische Soldaten am Dnjepr

Fortsetzung folgt
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Re: Brückenkopf Dnjepr 1941
« Antwort #5 am: So, 01. Februar 2009, 10:12 »
Bilder Dnjepr 1941

Bild 1-4:I.R.470 beim Übergang über den Dnjepr

Bild 5 u.6:Übergang am Dnjepr

Bildquellen:Bildchronik der 260.Inf.Div.und Kiew von W.Haupt
« Letzte Änderung: Mo, 14. Juni 2010, 16:16 von Ulla »

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Re: Brückenkopf Dnjepr 1941
« Antwort #6 am: So, 01. Februar 2009, 15:47 »
Hier dazu einen Auszug aus der 100.le. I.D.

Am 16.August 1941 wurde wieder ein Rasttag eingeschoben. Dies hatte zwei Gründe: Erstens kreuzte gegen 8.00 Uhr die italienische Division „Pasubio", von Süden kommend, den Vormarschweg der Division und zweitens sollte während der kühleren Nachtstunden Mensch und Tier geschont werden. Außerdem tauchten vermehrt feindliche Flieger auf.

Das Pi.-Bataillon baute inzwischen an einer 8 to-Kriegsbrücke und einer 16 to-Behelfsbrücke über den Ingul bei Tarassowka.

Ab 17. August marschierte die Division also nur mehr bei Nacht. Vor der Division hatten gegen nur schwachen Feindwiderstand bereits die 13. Pz.Division und die SS-Division „Wiking" den Dnjepr bei Krementschug erreicht. Auf Befehl des LII. AK. löste die VA. an diesem Tag um 24.00 Uhr die 13. Pz.-Div. im Raum Krementschug ab, Oberst Czimatis und Major Kühne erhielten Erkundungsaufträge für den Dnjeprübergang im Raum Krementschug und flußabwärts davon.

Während das Gros der Division am 18. August tagsüber rastete, wurde die motorisierte Marschgruppe Eckstein (IV./AR. 83, Pz.-Jäg.-Abt. 100, le. Pi.-Kolonne 100) nach Onufriewka - 12 Kilometer südwestlich von Krementschug - vorgeworfen. Vor dem Abmarsch der Division um 18.00 Uhr langten die ersten Erkundungsergebnisse von Oberst Czimatis und Major Kühne ein:

a) Südteil Worowskowo besetzt, Stärke noch nicht erkannt.

b) Von Südinsel, südwestlich Worowskowo, schießt der Gegner zeit¬weise mit zwei Gr. W. in südl. Richtung; bisher zwei Verwundete.

c) An der Mündung des Nebenarmes westlich bei Punkt 62 haben kleinere und größere Fahrzeuge herauszufahren versucht. Teilweise durch Artilleriefeuer zum Abdrehen gezwungen. Verkehr mit kleineren Booten zur Nordinsel (westlich Worowskowo) mehrfach beobachtet.

d) Schanzarbeiten nördlich der Eisenbahnbrücke beobachtet.

e) Feindliches Artilleriefeuer liegt zeitweise auf Hauptstraße in Krjukoff, ebenfalls in Gegend brennender Fabrik (Südteil) und auf Höhen ostwärts Ssadki. Ein Flakgeschütz schießt flankierend aus Südteil Krementschug auf Nordwestrand von Krjukoff. Feuerfolge unregelmäßig. Standpunkt nicht auszumachen.

Auf dem Bahnhof von Krjukoff steht wertvolles Eisenbahnmaterial (Lokomotiven und Wagen) in größerer Anzahl, zum Teil vollkommen neu. Holz auf Stapelplätzen für Brückenbau in großer Menge vorhanden, kann infolge Mangels an Kräften nicht ausreichend bewacht werden."

In der Nacht erging der Befehl, demzufolge das LII. AK. mit der 97. und der 100. le. ID. die Sicherung der Angriffsvorbereitungen am Dnjepr beiderseits Krementschug übernehmen sollte. Während die Marschgruppen ihren Unterkünften zustrebten, wehrte die VA. vorne am Fluß russische Spähtrupps ab, die von den Flußinseln westlich Worowskowo herüberzukommen suchten und machte dabei vier Gefangene. Die gleiche Zahl Überläufer überschwamm den Dnjepr und ergab sich im Abschnitt der VA. Sie sagten aus, daß es sich bei dem gegenüberliegenden Schützenregiment 1057 der 300. Schtz.-Div. um eine erst vor fünf Wochen aufgestellte Einheit handle, die zumeist aus sehr jungen oder sehr alten Reservisten bestehe, die keinen besonderen Widerstandswillen mitbrächten.

Die VA. und auch die vorgeschobene Bb. 23, mit der die Division schon mehrfach erfolgreich zusammengearbeitet hatte, konnte verschiedenes zur Aufhellung des Feindbildes beitragen. Der Russe schoß mit seiner Artillerie in unregelmäßigen Abständen auf die von Westen heranführenden Straßen, so auch auf den Südteil von Krementschug und die Orte Krjukoff und Ssadki am Westufer. Die ganze Nacht über war starker Bahn- und teilweise auch Kraftwagenverkehr aus Krementschug in Richtung Osten zu beobachten.

Am 20. fuhr General Sanne frühmorgens zur Erkundung an den Dnjepr vor.

Bereits in der Nacht hatte sich die VA. flußabwärts verschoben. Dort wurde sie, im Südteil von Krementschug, von der VA. der 97. le. ID. abgelöst.

An diesem Vormittag versuchte der Russe gewaltsam aufzuklären. Er setzte in Kähnen ostwärts von Tschikalowka mit einer Kompanie über den Fluß, griff aber nicht weiter an. Dies war umso seltsamer, als an dieser Stelle das Ufer von der eigenen Truppe unbesetzt geblieben war. Die AA. führte einen Gegenstoß, wobei sich der Feind ohne besonderen Widerstand auf das Ostufer absetzte.

Am Nachmittag wurde auf dem Divisionsgefechtsstand in Onufrijewka bei einer Kommandeursbesprechung festgelegt, daß nur eine schwache Besetzung des Ufers vorgetäuscht werden solle; auch die Artillerie solle wenig oder gar nicht schießen. In der folgenden Nacht war eine neuerliche Verschiebung der am Ufer sichernden Truppen durchzuführen.

Die AA. wurde im Raum Plotnikowka - Uspenskoje vom I.R.227 abgelöst, die VA. unter Major Weller wiederum löste das SS-Pi.-Bataillon 5 vor Derijewka und flußabwärts davon ab. Die Nacht verlief einigermaßen ruhig, nur in Uspenskoje warf ein russischer Spähtrupp, der mitten in die Ablöse hineinplatzte, einige Handgranaten und verwundete dabei zehn Mann.

Der Fluß wirkte in diesem Abschnitt viel schmäler, als er es in der Tat war; diesen Anschein erweckten die vielen kleinen und größeren Inseln und Sandbänke. Das Hochufer auf der eigenen, südwestlichen Seite war teilweise bewaldet, auf der anderen Flußseite herrschte zum Teil dichter Baumbestand vor, die Inseln waren mit Buschwerk und manchmal auch mit Bäumen bedeckt. Die Höhen drüben waren so weit vom Ufer entfernt, daß dadurch die Beobachtung nach Westen sehr erschwert war. Von manchen Inseln führten an das Südufer Steindämme heran, gerade breit genug, um auf ihrer Krone mit Infanteriekarren fahren zu können.

in der Nacht auf den 22. August löste das inzwischen herangekommene IR. 54 die VA. ab, die nach Losowatka zurückverlegt wurde. Die Infanterie richtete sich in ihren Stellungen ein, nachdem die Ablösung ohne Zwischenfälle vor sich gegangen war. Tagsüber war nicht allzuviel los. Der Russe schoß zwar Störfeuer, das manchmal ganz schön anschwoll und dabei Häuser in den Dörfern des Südufers in Mitleidenschaft zog, der Division aber keine Verluste an Mann oder Gerät brachte.

In Winniza war unterdessen für die Division ein Marschbataillon aus Steyr eingetroffen. Die Division ordnete seine beschleunigte Zuführung zur Auffüllung der teilweise schon stark abgesunkenen Personalstände an und stellte LKW zur Abholung bereit. Dies war ein gar nicht so einfaches Unternehmen, betrug doch die Straßenentfernung vom Divisionsgefechtsstand in Onufrijewka nach Winniza 480 Kilometer. Den Transport leitete der Divisionsadjutant Major Dr. Markhoff.

Die Erkundungen und Besprechungen gingen indessen weiter. Die Korpsgrenze wurde nach rechts, flußabwärts, verschoben und die VA. 97 rechts vom IR. 54 eingesetzt und im Laufe des 24. von Teilen der SS-Division „Wiking" und der italienischen Division „Pasubio" abgelöst. Im Flußabschnitt herrschte jetzt ein wahres Völkergemisch. Neben Deutschen und Österreichern lagen am Flußufer Italiener und Dänen, Norweger und Niederländer der Waffen-SS.

Tagsüber kamen im Divisionsabschnitt wieder einige Überläufer über den Fluß, diesmal Soldaten des Schtz.-Rgt. 1051 der 300. sowjetischen Schtz.Division. Die Inselbesatzungen schienen verstärkt worden zu sein, manchmal waren Bewegungen und Schanzarbeiten zu beobachten.

Nachdem der Divisionskommandeur am Tage vorher persönlich die verschiedenen Übergangsmöglichkeiten erkundet hatte, wurden am 25. vormittags alle bisher vorliegenden Erkundungsergebnisse ausgewertet und darüber dem Gen.-Kdo. des LII. AK. berichtet . Nach Meinung von General Sanne war von den beiden Übergangsmöglichkeiten - Mischurin Rog und Derijewka - jene von Derijewka die günstigere.

Am nächsten Tag herrschte rege feindliche Fliegertätigkeit. Während bei Ssadki geringer Sachschaden entstand, wurde um 11.00 Uhr knapp südlich von Derijewka ein LKW der Pioniere, der Minen geladen hatte, von Bomben getroffen, wobei zwei Mann getötet und sieben verwundet wurden. Von eigener Jagdabwehr war nichts zu sehen, auch die Flak trat kaum in Erscheinung. Die russische Artillerie benahm sich gesittet, es gab tagsüber nur geringes Störfeuer.

General Sanne besprach mit den Kommandeuren der Artillerie, Pioniere und Nachrichtentruppen den geplanten Angriff über den Fluß und gab Einzelerkundungsaufträge.

« Letzte Änderung: Mo, 14. Juni 2010, 16:17 von Ulla »

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Re: Brückenkopf Dnjepr 1941
« Antwort #7 am: So, 01. Februar 2009, 17:13 »
Der Dnjepr/Днепр

Karte:Ukraine (Ausschnitt)

Foto 1-5:Der Dnjepr und Übergang 1941

Foto 6:Der Dnjepr bei Krementschug



« Letzte Änderung: Sa, 11. Mai 2024, 11:31 von kka67 »

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Re: Brückenkopf Dnjepr 1941
« Antwort #8 am: So, 01. Februar 2009, 17:54 »
Dnjepr-Krementschug

Foto 1:Die Gebietskirche von Krementschug

Foto 2 u.3:Die zerstörte Brücke bei Krementschug

Foto 4:Sturmboote-Sturmbootkommando 902 bei Krementschug

Foto 5 :Übergang bei Krementschug
« Letzte Änderung: Sa, 11. Mai 2024, 11:24 von kka67 »

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Re: Brückenkopf Dnjepr 1941
« Antwort #9 am: So, 01. Februar 2009, 19:05 »
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt am 27. 8.1941 bekannt:

 „Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben Verbände der Panzerarmee des Generalobersten von Kleist am 25. 8. nach schwerem Kampf den Brückenkopf von Dnjepropetrowsk und die Stadt selbst im Sturm genommen. Auch nahe der Dnjeprmündung und südlich Kiew wurden die letzten noch auf dem westlichen Dnjeprufer Widerstand leistenden Kräfte des Feindes zum Teil im Nahkampf überwältigt.“

Die 13. PD. hat am 25. 8. Dnjepropetrowsk genommen, und es sind ihre motorisierten Schützen, die auf der beschädigten Floßbrücke über den 1 000 m breiten Fluß rasen.Die 60. ID.mot. wird am nächsten Tag übergesetzt und löst die Teile der 13. PD. ab. Die 198. ID. folgt am 30. 8. nach, und am 1. 9. wird die SS-Div. „Wiking" ebenfalls auf das Ostufer verlegt.

Das sowjetische AOK 17 glaubt, daß die Deutschen von Dnjepropetrowsk aus in Kürze zur weiteren Offensive antreten. Die Armee karrt nun Truppe um Truppe an den Dnjeprbogen, um diesen gefährlichen Brückenkopf einzudrücken. Die drei deutschen Divisionen werden von 255., 169., 226., 276., 275. Schtz.-Div., 8. PD., 26. und 28. Kav.Div. (von rechts nach links aufgestellt) berannt. SS-Div. „Wiking", 60. ID.mot. und 198. ID. können trotz dieser überlegenen Feindverbände nicht nur ihre Stellungen halten, sondern den Brückenkopf sogar noch bis Kamenka im Westen, bis zum Kiltsdhenbadi im Norden und bis zur 200 m breiten Ssamara im Osten erweitern.

Der Brückenkopf Dnjepropetrowsk liegt der Kesselschlacht von Kiew exzentrisch. Er ist für diese Schlacht nur als Flankendeckung gedacht, bis am 23. 9. von hier aus die „Gruppe Mackensen" (III. AK.mot. mit 60. ID.mot., 198. ID:, SS-Div. „Wiking" und dem ital. AK. mit 3. schnell.Div. und Div. „Torino") zum Angriff auf Rostow antritt.

Foto 1:Die Stadt Dnjepropetrovsk

Foto 2:Steg über den Dnjepr in Dnjepropetrovsk (60.Inf.Div.)
« Letzte Änderung: Mo, 14. Juni 2010, 16:20 von Ulla »

 


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